Chronologie des Klimaschutz im Landkreis Osnabrück
1. Phase vor 2008: die Anfänge
Das Thema Klimaschutz ist gekennzeichnet von Pragmatismus. Es gibt sektorale und projektbezogene Ansätze wie z.B. die Ausrichtung von Fachplanungen, die Gestaltung des Natur- und Geoparks „TERRA.vita“ oder Projekte zur Nutzung von Straßenbegleitgrün. Parallel fangen die Bürger an, sich für Photovoltaik zu interessieren. Im Bereich Landwirtschaft geht das Wort vom „Energiewirt“ um.
2. Phase 2008: Zeit der Energiewende
Die damalige Bundesregierung leitet die Energiewende ein. Der Boom der Erneuerbaren Energien (EE) beginnt und wird verstärkt durch den in 2000 beschlossenen Atomausstieg. Die Neuausrichtung verändert die politischen Meinungsbildungsprozesse. Die Förderinitiative der Bundesregierung unterstützt kommunalen Klimaschutz. Der Landkreis Osnabrück stellt als einer der ersten Landkreise den Antrag für ein Konzept. Das Ergebnis ist die erste Fassung eines „100%-Beschlusses“. Durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) wird erstmals Personal gefördert und ein Klimamanager nimmt im Landkreis seine Arbeit auf. Parallel fällt der Startschuss für die Teilfortschreibung des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP).
3. Phase 2011: Wir werden Modellregion
Ein nächster Impuls wird 2011 in Folge der Fukushima-Katastrophe auf Bundesebene gesetzt. Das BMUB initiiert das Programm „Masterplan 100% Klimaschutz“. Ab 2012 nimmt der Landkreis Osnabrück daran teil. Nach erfolgreicher Bewerbung mit breiter Unterstützung werden wir eine von 19 geförderten Modellregionen und nehmen eine nationale Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz ein. Ziele und Maßnahmen werden weiterentwickelt. Mit dem Ziel einer Reduktion von THG-Emissionen um 95% bis 2050 sowie des Endenergieverbrauchs um 50% orientieren wir uns an den Maximalzielen im Klimaschutz. Der „Masterplan 100% Klimaschutz“ baut auf den Erfahrungen und Ergebnissen des „Integrierten Klimaschutzkonzepts“ auf. Ziel ist es, weitergehende Maßnahmen zu entwerfen, aus denen konkrete Projekte entwickelt werden können.
4. Phase 2016: aktuelle Situation und Ausblick
Klimaschutz ist inzwischen zum strategischen Handlungsschwerpunkt von Politik und Kreisverwaltung geworden. Er wird integriert betrachtet und soll langfristig institutionell verankert werden. Entsprechend wurde die am 01.06.2012 gegründete Abteilung „Klima und Energie“ in das Referat für Strategische Planung überführt. Im Jahr 2016 wird erstmals ein Handlungsprogramm für den Kreis vorgelegt, welches übergreifend von allen Fachdiensten und Organisationseinheiten des Hauses erarbeitet wurde.