So gut es geht vorbereitet sein

Landkreis lässt Anpassungskonzept an den Klimawandel erstellen

„Der Klimawandel ist vor unserer Haustür angekommen.“ Mit diesen deutlichen Worten begrüßte Landrat Dr. Michael Lübbersmann jetzt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Auftaktveranstaltung zum Projekt „Klimafolgenanpassung im Landkreis Osnabrück“.

Das Klima hat sich auch in unseren Breiten bereits spürbar verändert. Angesichts weiter steigender Treibhausgasemissionen weltweit muss davon ausgegangen werden, dass sich diese Veränderungen in den kommenden Jahrzehnten noch deutlich verstärken werden. Diese Aussichten nimmt der Landkreis nun zum Anlass, sich ein genaueres Bild von den zu erwartenden Herausforderungen zu machen und lässt ein „Klimafolgenanpassungskonzept“ erstellen.

Welche Klimaveränderungen in der Region zu erwarten sind und wer davon am stärksten betroffen sein wird, lässt der Landkreis derzeit vom Fachbüro GreenAdapt aus Berlin untersuchen. Eine sogenannte Vulnerabilitätsanalyse bildet dabei den Kern der Arbeit. Geschäftsführerin Dr. Mady Olonscheck skizzierte im Rahmen der Auftaktveranstaltung zunächst, welche Auswirkungen der Klimawandel in den vergangenen Jahren bereits mit sich gebracht hat. Neben dem generellen Erwärmungstrend standen dabei die Extremwetterereignisse im Mittelpunkt, die gerade in den letzten Jahren gehäuft aufgetreten sind. Wie sehr zukünftig Hitzewellen, Dürrephasen und Starkregen die Region betreffen werden, erläuterte die Expertin anhand verschiedener Szenarien der Klimaentwicklung in Abhängigkeit vom Treibhausgasausstoß. Von „maximale weltweite Klimaschutzbemühungen“ bis „weiter wie bisher“ reichen hier die Varianten. „Von den optimistischen Szenarien hat man sich in der Klimafolgenforschung mittlerweile allerdings weitgehend verabschiedet“ musste Dr. Olonscheck eingestehen.

Anschließend wurde erläutert, in welchen Schritten das Anpassungskonzept erstellt wird. Zahlreiche Interviews mit Fachleuten aus allen Handlungsfeldern, Auswertungen vorhandener Datenreihen sowie eine Reihe von Workshops sollen ein Bild liefern, aus dem sich letztlich konkrete Maßnahmen ableiten lassen. Die wesentlichen Arbeitsschritte sollen im Herbst 2019 abgeschlossen sein, so dass bereits 2020 erste Umsetzungen in Angriff genommen werden können.

Das Projekt wird im Rahmen der Nationalen Klimainitiative vom Bundesumweltministerium gefördert und hat eine Laufzeit von einem Jahr.

 

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Die sogenannten „Warming Stripes“ für den Landkreis Osnabrück zeigen deutlich den Anstieg der mittleren Jahrestemperatur insbesondere in den letzten drei bis vier Jahrzehnten. Auf globaler Ebene gelten zwei Grad Erwärmung als Schwelle zu Rückkopplungseffekten, die eine weitere, nicht mehr zu bremsende Aufheizung zur Folge haben.

Umsetzung: GreenAdapt; Idee: Ed Hawkins; Daten: Deutscher Wetterdienst