Die Entwicklung des Solardachkatasters
Ein weiteres Projekt der ENERGOS leistet einen Beitrag zu den Klimaschutzzielen des Landkreises Osnabrück: Seit März wird das Gymnasium Bad Iburg mit der Abwärme einer Glaner Biogasanlage versorgt. Durch die Nutzung der regenerativen Energiequelle werden im Vergleich zur vorherigen Erdgasheizungsanlage mindestens 280 Tonnen pro Jahr an CO2-Emissionen eingespart.
Die Hintergründe
Als Schulträger des Gymnasiums Bad Iburg schrieb der Landkreis Osnabrück im Dezember 2015 aufgrund des in die Jahre gekommenen technischen Zustands der Heizanlage die Wärmeversorgung für die Schule aus. Die ENERGOS entwickelte dafür gemeinsam mit dem IngenieurNetzwerk Energie eG (iNeG) ein nachhaltiges Konzept und konnte sich im Ausschreibungsverfahren durchsetzen.
Die regenerative Nahwärmeversorgung
Seit 2011 betreibt ein Landwirt im Iburger Stadtteil Glane eine nahe der Schule gelegene Biogasanlage, die Strom und Abwärme erzeugt. Letztgenannte reicht aus, um das Gymnasium mit Wärme zu versorgen, weshalb zusätzliche Inputstoffe wie Gülle oder Mais für eine gesicherte Wärmelieferung nicht benötigt werden.
Daher ließ die ENERGOS eine neue Nahwärmeleitung von 2,5 Kilometern Länge zwischen Biogasanlage und Schulgebäude verlegen. Das erhitzte Wasser fließt durch spezielle Doppelrohre, die für die hohen Temperaturen geeignet sind und außerdem permanent auf Schäden von innen und außen überwacht werden. Nachdem die vorhandenen Infrastrukturen der Biogasanlage auf der einen sowie des Gymnasiums auf der anderen Seite umgebaut und im März an die neue Leitung angeschlossen wurden, fließt nun Wärme aus regenerativen Quellen zum Schulgebäude.
Im Laufe der Osterferien konnte das ENERGOS-Projekt mit der Installation eines Pufferspeichers sowie eines neuen Gaskessels am Gymnasium abgeschlossen werden. Dadurch ist auch bei einem Ausfall der Wärmelieferung durch die Biogasanlage bei Wartungsarbeiten oder Ähnlichem eine 100-prozentige Wärmeversorgung sichergestellt.
Fortan wird die Iburger Schule zu mindestens 80 Prozent aus der Abwärme der Biogasanlage und damit durch erneuerbare Energien versorgt. Auf diese Weise werden zukünftig mindestens 280 Tonnen pro Jahr CO2-Emissionen eingespart. So leistet das Projekt mit seinem Investitionsvolumen von rund 800.000 Euro einen Beitrag zu den Klimaschutzzielen des Landkreises Osnabrück.
Die ENERGOS Energiewirtschaft Landkreis Osnabrück GmbH ist eine mittelbar 100-prozentige Tochtergesellschaft des Landkreises Osnabrück. Sie ist bestrebt, gemeinsam mit ihren verschiedenen Projektpartnern aus der Region Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien vor Ort zu errichten und so regionale Wertschöpfung zu sichern. Die ENERGOS tritt also für das Ziel des Landkreises Osnabrück aus seinem „integrierten Klimaschutzkonzept“ aus dem Jahr 2010 ein, die bilanziell die vollständige Deckung des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien bis 2030 beabsichtigt sowie die 100-prozentige Wärmeversorgung bis 2050.
Autorin: Daniela Pommer, AWIGO